Wir wollen Vorreiter auf dem Weg zur pflanzenbasierten Ernährung sein! Wir sind überzeugt, dass Linsen auf deutschen Tischen noch viel zu wenig vertreten sind – für die Nahrhaftigkeit, die sie bieten. Deshalb wollen wir den Menschen zeigen, wie einfach und schmackhaft Linsengerichte sein können.
Wir vertreiben unsere selbstentwickelte, biozertifizierte Fertigmischung für vegane, hefefreie Linsenbratlinge, die wir neben weiteren Linsenprodukten in unserer Manufaktur bei Paderborn seit mittlerweile sechs Jahren herstellen. Die Linsen werden bei uns mit viel Handarbeit und Liebe veredelt. Bei der Wahl unserer Zulieferer achten wir auf faire Arbeitsbedingungen und beste Qualität. Um Verpackungsmüll einzusparen, nutzen wir Kartonagen erneut. In der Produktion entwickeln wir immer wieder neue Möglichkeiten, um Müll einzusparen. Unser Linsenmanufaktur-Team besteht seit 2020 aus zwei hauptberuflichen Mitarbeitern und zwei Aushilfen, die alle übertariflich bezahlt werden. Unsere Kunden sind Unverpackt-Läden (um die 200 Läden Deutschlandweit), Bioläden und Privathaushalte, die wir als Direktvermarkter beliefern. Zusätzlich bieten wir die Linsenbratlinge auch auf Privatevents, überregional auf Märkten in Kombination mit unserem Essensstand sowie in unserem Onlineshop an.
Wir machen mit großer Freude immer wieder Werbung für Unverpacktläden und sind glücklich, so unseren Beitrag leisten zu können.
Petra, Arnd und das Team der Linsenmanufaktur
Es ist 1996, Petra ist fertig mit ihrem Studium. Sie besitzt ein rollendes Heim und will nur eins: Raus in die Welt! Um ihre Reise zu finanzieren, verkauft sie mit Freunden Essen auf Festivals. Sie probieren viel aus und kommen finanziell gut durch das Jahr. Die Konkurrenz ist groß, die ungesunden Essensstände sind in der Überzahl. Sie beginnen mit gesunden Zutaten zu experimentieren. Fest steht, das Angebot soll gesund und lecker sein sowie einen hohen Nährwert haben. Ein wichtiges Kriterium ist außerdem die Lagerfährigkeit, da die Freunde ständig unterwegs sind und nie wissen wieviel sie auf den einzelnen Festivals verkaufen werden. Die Linse kommt ins Spiel. Der Start der Linsenbratlinge ist holprig, die meisten der Festivalbesucher verziehen bei „Linse“ skeptisch das Gesicht. Die Freunde lassen sich nicht unterkriegen, verkaufen erstmal unter dem Namen „Bratling“ weiter und erfreuen sich an den erstaunten Gesichtern der Festivalbesucher, die niemals mit der Hauptzutat Linse gerechnet hätten. Der Linsenbratling ist geboren.
Im Jahr 2006 begleitet der Linsenbratling Petra bereits seit zehn Jahren. Sie ist weiterhin mit ihrem Essensstand und den Linsenbratlingen in Deutschland unterwegs. Sie übernimmt die Küchenleitung in einem Kindergarten. Unter dem Namen „Goldtaler“ wird der Linsenbratling auch hier zum Hit. Die Kinder sind satt, die Eltern erstaunt und froh, dass ihre Kinder nicht nur Nudeln essen können. 2014 ist Petra klar: Das Rezept muss in die Tüte, nicht nur um gestresste Eltern zu entlasten. Wichtig dabei: Es muss 100% Bio sein. Sie sucht sich Handelspartner, die zu ihrer Philosophie passen, erstellt Kostenkalkulationen, sucht eine Produktionsstätte und erhält die Bio-Zertifizierung. Sie verkauft an lokale Bioläden und Privatkunden. 2018 kommt ihr Partner Arnd hinzu. Zusammen vertreiben Sie ihre Produkte an mittlerweile 200 Unverpacktläden in ganz Deutschland. Gemeinsam errichten sie eine eigene Produktionsstätte und sind stolz, mit dem 2. Platz im WeltverbEsserer Award 2020 in der Kategorie: „Nachhaltige Foodkonzepte“ ausgezeichnet worden zu sein.
Unser langfristiger Traum war es, den Linsenanbau zurück in die Paderborner Hochebene zu bringen. Das hat viel Skepsis hervorgerufen: „Linsen wachsen nicht in Deutschland“, haben wir mehr als einmal gehört. Um diesem Irrglauben entgegen zu treten und die Linse wieder hier anzusiedeln, haben wir kooperierende Bauern und eine Mühle aus der Region gesucht, die mit uns die „Paderborner Linse“ nach 50 Jahren wieder zurück bringen wollen. Daraus entwickelte sich eine Kooperation mit der Demeter Landwirtschaft in Schloss Hamborn (Borchen), die erstmalig die grüne Linse auf 2 ha Ackerland anbaut.
Die Linsen sind in Mischkultur angebaut, da sie bei unseren Wetterbedingungen eine Stützfrucht benötigen. Linsen werden in Deutschland noch selten angebaut, könnten aber durch die klimatischen Veränderungen eine bedeutende Bodenfrucht der Zukunft werden.So können wir durch den Anbau auch regional neue Wege beschreiten.
Wir sind sehr gespannt, wie die Ernte wird und hoffen, dass alles klappt, um dann weitere Landwirte zu gewinnen.
Da wir mit unseren Linsenmischungen deutschlandweit Unverpackt-Läden beliefern, arbeiten wir immer wieder an neuen Lösungen, um noch ressourcenschonender zu handeln.
Dabei ist der Linsenanbau ein sehr guter Vorreiter was die Ökobilanz betrifft und wir werden so hoffentlich erstmalig regionale “limitid edition” grüne Linsen vermarkten.
Der Traum wird hoffentlich wahr…
Linsen sind eine der ältesten Kultursorten der Erde.
Alle essbaren Linsensorten werden als sogenannte Lens culinaris deklariert.
Hierzulande sind vor allem die braunen und grünen Tellerlinsen sowie geschälte gelbe und rote Linsen bekannt.Weltweit werden jedoch um die 80 verschiedene Sorten kultiviert.
Die Linsensorten unterscheiden sich in größe, Farbe und Geschmack. Z. B.Tellerlinse, Puy-Linse, Berglinse, Belugalinse
Gelbe Linsen sind nichts anderes als geschälte braune oder grüne Linsen.
Rote Linsen sind geschälte braune Berglinsen.
Wenn ein Nahrungsmittel die Bezeichnung Powerfood verdient, dann sind es Linsen
Der Anteil an gesunden Ballaststoffen ist bei Linsen viermal höher als bei Reis, Kartoffeln oder Nudeln.
Linsen enthalten die Vitamine A, B1, B2 und B6. Ihr Anteil an Eisen ist sieben Mal höher als beim Spinat. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind Magnesium, Kalium, Phosphor, Kupfer, Zink, Mangan und Folsäure.
Unser Körper kann einige Aminosäuren (Bausteine der Proteine) selbst herstellen. Andere muss er über die Nahrung aufnehmen, die auch als essenzielle Aminosäuren bezeichnet werden. Es gibt acht dieser essenziellen Aminosäuren, Linsen enthalten sieben verschiedene davon. Vor allem die Aminosäuren Isoleucin und Lysin sind in Linsen reichlich vorhanden. Die schwefelhaltigen Aminosäuren sind in Linsen hingegen nicht ausreichend vorhanden. Isst man Linsen jedoch in Kombination mit braunem Reis, Getreide,oder läss sie keimen, kann das fehlende Defizit ausgeglichen werden und alle essenziellen Aminosäuren sind für den Körper verfügbar.
Hierzulande empfiehlt sich der Anbau im Gemenge mit Getreide (üblicherweise Gerste,Hafer oder Leindotter) als Stützfrucht.
Kulturdauer schwankt zwischen 100 und 140 Tagen.
Die Erträge der Linse schwanken stark von Jahr zu Jahr und bewegen sich zwischen unter 200 bis über 1.000 Kilogramm pro Hektar. Vergleich: Bei Weizen rechnet man mit 3,4t/ha.
Der Anbau der Linse ist einerseits eine fachliche Herausforderung, kann aber andererseits eine interessante Erweiterung der Fruchtfolge für ökologische Betriebe sein.
Es ist sehr schön, das das Interesse des Linsenanbaus in Deutschland wächst und so die regionale Landwirschaft erweitert .
Tipp: Geniessen Sie so oft wie möglich gekeimte Linsen, denn durch den Keimprozess erhöht sich deren Nährstoffdichte deutlich, sie werden besonders leicht verdaulich und die zwei fehlenden Aminosäuren sind auch plötzlich vorhanden 🙂